Domestic Majestic
Ein Demonstrativbau in Graz
Werkstatt für Stadtstücke
Photos: Elisabeth Koller, Sigrid Raggam, BELT
Domestic Majestic – Gartenchoreografien
Der Garten ist ein Sehnsuchts- und Rückzugsort, ein Ort mit seinen eigenen Regeln und Codes. In einer immer komplexer werdenden Welt bietet er die Möglichkeit der Kontrolle des direkten Umfelds und bedient den Wunsch nach Entfaltung in einer funktional getrennten, homogenen Umgebung in der sich die private Existenz von der öffentlichen Sphäre abtrennen läßt.
Der Garten stellt einen nicht unbedeutenden Baustein der Stadt, vor allem der Vorstadt dar und wird von einer Industrie rund um das Eigenheim bedient. Es ist eine variantenreiche Choreographie um Zäune, Gazebos, Pools und Terrassen. Elemente, die den Einfamilienhaustraum kontinuierlich fördern. Diese begleitenden Elemente von Haus und Grundstück werden in ihrer Bedeutung überhöht und gefeiert. Bilder und Vorstellungen aus der amerikanischen Popkultur dringen nach Europa und treiben die Vielfalt und Transformation dieser Elemente in architektonischer und gesellschaftlicher Hinsicht ebenso voran, wie die Werbeversprechen und das Sortiment zahlreicher Baumärkte. Der Gestaltungswille der Einzelnen wird von diesem Industriezweig angeregt und genutzt. So wird der Garten zum Spiegelbild der Psyche seiner Besitzer und deren Wünsche und Sorgen.
In den Gartenchoreografien des Projekts Domestic Majestic treffen unterschiedliche Elemente des Einfamilienhausgartens aufeinander und bilden den Rahmen für einen „Magic Afternoon“. Dabei spielt das Pavillon eine besondere Rolle – es definiert einen offenen Raum im Garten, es ist ein Aussichtspunkt von dem aus sich der Garten überblicken läßt und es steht in Opposition zum eigentlichen Haus. Seine vielen Bezeichnungen spiegeln auch seinen Gebrauch in den unterschiedlichsten Lebensstilen wider – Gazebo, Sallettl, Gartenhäuschen, Gartenlaube,…..